Akut-Termine: Derzeit sind viele Kinder krank. Trotz Erweiterung der Kapazitäten kann es manchen Tagen vorkommen, dass wir nicht für jedes Kind einen Akut-Termin garantieren können. Bevorzugt werden dann Säuglinge als besonders vulnerable Patientengruppe begutachtet. Falls Sie eine Begutachtung Ihres akut erkrankten Kindes wünschen, ersuchen wir immer vormittags um Terminvereinbarung!

FSME und Zecken

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, welche durch Viren hervorgerufen wird. Österreich gehört zu den am stärksten von der FSME betroffenen Gebieten Europas. FSME-Viren kommen in allen Bundesländern vor,  somit besteht fast überall ein potentielles Infektionsrisiko, man spricht daher von einem Endemiegebiet.

Übertragung:

Das FSME-Virus vermehrt sich hauptsächlich in kleinen Säugetieren wie Mäusen. Über infizierte Zecken wird es dann auf den Menschen übertragen. Nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt zu einer Erkrankung. FSME-Erkrankungen werden meistens im Frühjahr und im Sommer, vereinzelt auch im Herbst, beobachtet.

Selten kann eine Ansteckung auch über verunreinigte, nicht pasteurisierte Milch von Ziegen oder Schafen, sehr selten auch von Kühen, erfolgen.

Die Inkubationszeit beträgt gewöhnlich 1 bis 2 Wochen nach dem Zeckenstich, selten bis zu 4 Wochen.

Symptome:

Zunächst können sich grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl zeigen. Oft ist zu diesem Zeitpunkt der Zeckenstich vergessen und die Beschwerden werden als Erkältung fehlgedeutet. Für viele Betroffene ist die Erkrankung hiermit überstanden.

Bei einem Teil der Erkrankten kommt es jedoch nach ungefähr einer Woche  zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (Meningoenzephalitis).  Es kann auch zu einer Beteiligung des Rückenmarks kommen. Krankheitszeichen sind  erneutes Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Ausfälle des Nervensystems. Schwere Verläufe können zu Lähmungen an Armen und Beinen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemlähmungen führen.

Als Folgeschäden können Lähmungen, Kopfschmerzen und allgemeine Schwächegefühle noch mehrere Monate anhalten. Eine folgenlose Heilung ist auch spät noch möglich, es kann jedoch auch zu bleibenden Schäden kommen. Etwa 1 von 100 Erkrankten mit Befall des Nervensystems stirbt an der Infektion.

Therapie und Schutz:

Es gibt keine spezielle Therapie gegen eine FSME-Erkrankung, die Therapie erfolgt rein symptomatisch.

Entsprechend den Empfehlungen der WHO soll in Endemiegebieten eine Impfung ab dem vollendeten 1. Lebensjahr als Schutz vor einer FSME-Infektion erfolgen (2+1 Schema). Die FSME-Impfung schützt gegen alle bekannten FSME-Virus-Subtypen. Bei Beginn der Grundimmunisierung vor dem vollendeten 1. Lebensjahr (ab vollendetem 6. Lebensmonat) sollte, um eine eventuell unzureichende Immunantwort auszugleichen, 3 Monate nach der 2. Dosis eine weitere Impfung erfolgen (3+1 Schema).

Bei einer Wanderung durch Sträucher und hohes Gras sollten geschlossene Schuhe, langärmlige Hemden und lange Hosen getragen werden. Möglichst helle Kleidung ist zu bevorzugen, damit man kleine Zecken leichter erkennen und entfernen kann.

Zeckenentfernung:

Im Anschluss an einen Aufenthalt in der Natur soll der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Suchen Sie deshalb besonders gründlich in den Kniekehlen, in den Leisten, unter den Achseln, hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz.

Sollte eine Zecke am Körper entdeckt werden, ist eine möglichst schnelle Entfernung empfohlen, am besten mit einer Pinzette. Die Tiere nicht mit Öl oder Klebstoff begießen!

Fassen Sie die Zecke möglichst nah der Haut im Kopfbereich und ziehen Sie diese vorsichtig und gerade heraus. Falls Teile des Stechapparetes der Zecke im Körper verbleiben sollten, ist das nicht weiter schlimm, es kann keine weitere Infektionsübertragung erfolgen. Der menschliche Körper wird die Reste der Zecke abstoßen. Im Anschluss an die Entfernung sollte die Wunde desinfiziert werden.